Madama Butterfly

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Juli 2026
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Madama Butterfly – Giacomo Puccini
Dauer: 3 Stunden 20 Minuten, inklusive zwei Pausen
Sprache: Italienisch

 

Die Geschichte von Cio-Cio San und Pinkerton gilt als eine der ergreifendsten romantischen Tragödien überhaupt. In dem Glauben, dass ihre „zeitlich begrenzte Ehe“ nicht nur rechtsgültig, sondern auch auf gegenseitigen Gefühlen basiert, verliert „Madama“ Butterfly nach und nach jeden Hoffnungsschimmer – bis der Tod den einzigen Ausweg bietet. „Wäre das Stück nicht an einem exotischen, weit entfernten Ort angesiedelt,“ hieß es in einem Kommentar zum Drama, das das Libretto inspirierte, „wäre das Leid unerträglich.“ Für Opernliebhaber erhebt Puccinis wunderbare Musik die Tragödie zur Katharsis.

 

Altersbeschränkung: Die Vorstellung ist für Kinder unter 14 Jahren nicht empfohlen.

 

 

Handlung

Die Oper spielt bei Nagasaki um das Jahr 1900.

Die in der Zweitfassung entfernten Inhalte sind innerhalb eckiger Klammern wiedergegeben.

 

Erster Akt

Ein japanisches Haus mit Terrasse und Garten auf einem Hügel, im Hintergrund Nagasaki mit dem Hafen

Der amerikanische Marineoffizier Pinkerton – stationiert in Nagasaki – hat über den Vermittler Goro ein Haus zur Nutzung für 999 Jahre erworben, inklusive des Geisha-Mädchens Cio-Cio-San,[Anm. 2] genannt Butterfly. Goro führt ihn durch das Haus und stellt ihm die Angestellten vor, darunter die Zofe Suzuki. [Pinkerton macht sich über deren Namen lustig und gibt ihnen stattdessen Nummern.] Jetzt erscheint der Konsul Sharpless, und Pinkerton schwärmt ihm von seinem genießerischen Yankee-Leben vor (Pinkerton: „Dovunque al mondo“). Er freut sich darüber, sogar seine japanische Ehe jederzeit monatlich kündigen zu können. Sharpless rät ihm, nicht zu leichtfertig mit der neuen Verbindung umzugehen: Butterfly habe sich im Konsulat nach Amerika erkundigt und nehme die Heirat sehr ernst. Doch Pinkerton verwirft diesen Gedanken. Er trinkt auf seine zukünftige Ehe mit einer echten Amerikanerin.

Goro meldet die Ankunft Butterflys und ihrer Freundinnen. Butterfly erzählt Pinkerton und Sharpless gut gelaunt ihre Lebensgeschichte: Seit ihre einst adlige Familie verarmt ist, arbeitet sie als Geisha. Ihr Vater ist verstorben, und sie ist fünfzehn Jahre alt. Jetzt treffen auch der Regierungskommissar, der Standesbeamte und Butterflys Verwandte ein. [Bei der Vorstellung lernt Pinkerton Butterflys Onkel Yakusidé und eine Base mit ihrem Sohn kennen.] Die Mutter, die Tante und weitere Verwandte bewundern das schöne Haus, während die Base und andere Verwandte abfällige Bemerkungen über die geplante Hochzeit machen. Yakusidé interessiert sich nur für den Wein. Butterfly zeigt Pinkerton ihre persönlichen Gegenstände, darunter auch den Dolch, mit dem ihr Vater auf Befehl des Mikados Seppuku begangen hatte, sowie einige religiöse Ahnenfiguren. Sie teilt Pinkerton im Geheimen mit, dass sie am Vortag ohne Wissen der Familie im Missionshaus den christlichen Glauben angenommen hat (Butterfly: „Io seguo il mio destino“). [Sie erwähnt beiläufig, dass Pinkerton für sie 100 Yen bezahlt hat und wirft die Figuren von sich.]

Der Kommissar vermählt nun offiziell Pinkerton und Butterfly. [Es gibt eine kurze Störung, als Yakusidé und das Kind vorzeitig zum Konfekt greifen.] Sharpless und der Kommissar verabschieden sich. Die Familie stößt auf das Paar an. [Pinkerton bittet den inzwischen betrunkenen Yakusidé, ein Lied vorzutragen (Pinkerton: „All’ombra d’un Kekì“).] Die Feier wird durch Butterflys Onkel, einen Bonzen (Priester), abrupt beendet: Er verflucht Butterfly wegen ihres Besuchs im Missionshaus. Sie wird von ihrer empörten Familie verstoßen. Nachdem die Angehörigen gegangen sind, tröstet Pinkerton seine Braut. Suzuki spricht im Haus ein japanisches Abendgebet. Pinkerton und Butterfly erfreuen sich eine Weile gemeinsam an der Stille des mittlerweile angebrochenen Abends (Butterfly/Pinkerton: „Viene la sera“). Anschließend wird Butterfly von Suzuki für die Hochzeitsnacht zurechtgemacht. Beide genießen im Garten ihre Liebe (Duett: „Bimba dagli occhi pieni di malia“). [Butterfly gibt zu, dass sie erschrocken war, als sie von seinem Antrag erfahren hatte.] Sie ist schon mit der geringsten Liebeszuwendung glücklich (Duett: „Vogliatemi bene, un bene piccolino“). Als Pinkerton sie mit einem gefangenen Schmetterling vergleicht, den man festnagelt, damit er nicht mehr fliehen kann, glaubt sie, sie seien nun für immer vereint.

 

Zweiter Akt

Das Innere von Cio-Cio-Sans Haus

Drei Jahre sind vergangen. Pinkerton hat Butterfly kurz nach der Hochzeit verlassen, aber versprochen, bald wiederzukommen. Suzuki bittet die japanischen Götter, dass Butterfly wieder ihr Glück finden möge. Butterfly hofft eher auf den Gott der Amerikaner. Obwohl Pinkerton den Konsul angewiesen hat, ihre Wohnung zu bezahlen, haben sie mittlerweile finanzielle Probleme. Butterfly erinnert die zweifelnde Suzuki an Pinkertons Versprechen, zurückzukehren, wenn die Rosen erblühen und die jungen Rotkehlchen im Nest zwitschern. Sie stellt sich bildhaft seine Ankunft in einem weißen Kriegsschiff vor (Butterfly: „Un bel dì, vedremo“). Suzuki zieht sich zurück.

 

Da treffen Goro und der Konsul im Garten ein. Butterfly begrüßt sie freudig. Sharpless hat einen Brief Pinkertons erhalten. Bevor er ihn zeigen kann, will Butterfly von ihm wissen, wann in Amerika die Rotkehlchen brüten. Darauf hat Sharpless keine Antwort. Mit Unterstützung Goros wird der reiche Yamadori vorstellig: er will Butterfly heiraten. Nach japanischem Recht gilt eine verlassene Ehefrau als geschieden. Sie verhöhnt ihn: ihre „amerikanische“ Ehe sei nicht so leicht zu lösen. Yamadori verabschiedet sich schweren Herzens. Nun will Sharpless Butterfly behutsam darauf vorbereiten, dass Pinkerton zwar nach Japan unterwegs ist, jedoch nicht, um bei ihr zu bleiben. Er beginnt, ihr den Brief vorzulesen – doch Butterfly verhindert, dass er ihr die bittere Nachricht mitteilen kann, da sie ihn nach jeder Zeile unterbricht und alles nach ihren Wünschen interpretiert. Sharpless rät ihr dennoch, Yamadoris Antrag anzunehmen. Da präsentiert Butterfly ihm ihr dreijähriges Kind, Pinkertons Sohn, von dem dieser noch nichts weiß. Sharpless solle Pinkerton von ihm berichten, dann werde er sofort herbeieilen. An ihren Sohn gewendet, erklärt sie, dass sie eher sterben wolle als zu betteln oder noch einmal als Geisha zu arbeiten (Butterfly: „Che tua madre“). Sein Name sei „Dolore“ („Kummer“), doch nach der Rückkehr seines Vaters werde er „Gioia“ („Jubel“) heißen. Sharpless verspricht, Pinkerton von seinem Sohn zu berichten, und geht. Suzuki zieht Goro gewaltsam in die Wohnung und bezichtigt ihn, falsche Gerüchte über den Vater des Kindes zu verbreiten. Butterfly wirft ihn unter Drohungen hinaus. Suzuki trägt das Kind fort.

Plötzlich verkündet ein Kanonenschuss die Ankunft von Pinkertons Schiff. Butterfly fordert Suzuki auf, das Haus zum Empfang mit blühenden Kirschzweigen und Blumen zu schmücken (Duett: „Scuoti quella fronda“). Sie lässt sich ihr Brautkleid bringen, um Pinkerton darin gemeinsam mit Suzuki und ihrem Sohn zu erwarten. [Sie singt ein Wiegenlied für das Kind.] Während Butterfly durch kleine Löcher in den Wänden nach draußen blickt, schlafen Suzuki und das Kind bald ein. Draußen erklingen mysteriöse Stimmen (Voci misteriose a bocca chiusa – Summchor).

 

Dritter Akt 

Ebenda

Eine Nacht ist wachend vergangen, Pinkerton ist noch nicht erschienen. Butterfly zieht sich mit dem Kind zurück, um etwas Ruhe zu finden. Suzuki verspricht, sie zu holen, falls Pinkerton auftauchen sollte. Kurz darauf wird Suzuki von Sharpless und Pinkerton überrascht. Vor dem Haus wartet Kate, Pinkertons Frau. Sie kommen, um das Kind in eine gesicherte Zukunft – nach Amerika – zu holen. Pinkerton bittet Suzuki, Butterfly noch nicht zu wecken, weil er sie um Hilfe bei der Übergabe bitten will. Er denkt reumütig an die Vergangenheit zurück (Terzett Sharpless/Suzuki/Pinkerton: „Io so che alle sue pene“). Da er es nicht ertragen kann, Butterfly wiederzusehen, flieht er jedoch aus dem Haus[, nachdem er Sharpless etwas Geld für sie gegeben hat] (Pinkerton: „Addio fiorito asil“). Suzuki verspricht Kate, Butterfly zu überreden, ihr das Kind zu überlassen. Als Butterfly nach ihrer Rückkehr den Konsul und die noch immer draußen wartende Kate erblickt, erkennt sie die Wahrheit. [Kate bittet sie um das Kind.] Butterfly schickt alle fort und erklärt, dass sie das Kind nur Pinkerton persönlich übergeben wolle. [Das ihr von Sharpless angebotene Geld weist sie zurück.] Sie bittet Suzuki, sich um das Kind zu kümmern und sie allein zu lassen. [Sie singt ein Lied über den Tod.] Dann zündet sie ein Licht vor einem Schrein an, kniet nieder, nimmt den Dolch ihres Vaters und liest den darauf geschriebenen Samurai-Wahlspruch: „Ehrenvoll sterbe, wer nicht länger mehr leben kann in Ehren.“ Als sie sich das Messer an die Kehle setzt, kommt ihr Sohn hereingelaufen. Sie lässt den Dolch fallen, umarmt und küsst ihn leidenschaftlich (Butterfly: „Tu, tu piccolo iddio“), bevor sie ihn auf eine Matte setzt, ihm eine kleine amerikanische Fahne gibt und ihm die Augen verbindet. Anschließend tritt sie hinter einen Wandschirm. Man hört das Messer fallen, und sie stürzt zu Boden. Von draußen ruft Pinkerton nach ihr. Sie schleppt sich mit letzter Kraft zu dem Kind. Pinkerton und Sharpless finden sie sterbend neben ihm.

Programm und Besetzung

Dirigent: István Dénes
Cio-Cio-San – Gabriella Balga, Gabriella Létay Kiss, Kinga Kriszta
Suzuki – Andrea Szántó, Erika Gál
Pinkerton – Gergely Boncsér, Boldizsár László
Sharpless – Csaba Sándor, Csaba Szegedi
Goro – Péter Balczó
Yamadori – Barna Bartos
Kate – Anija Lombard (Opernstudio)
Der Bonze – András Kiss
Der kaiserliche Kommissar – N. N.

 

Mit dem Orchester und Chor der Ungarischen Staatsoper

 

Regie: Miklós Gábor Kerényi
Bühnenbild: Kentaur
Kostüme: Ilona Vágvölgyi
Ungarische Übersetzung: Judit Kenesey
Englische Übersetzung: Arthur Roger Crane
Choreinstudierung: Gábor Csiki

Ungarische Staatsoper

INFORMATION BEI VOLLEM HAUS!

Sollten für die gewählte Zeit alle Sitzplätze ausverkauft sein, Sie aber trotzdem unsere Produktion an diesem Tag sehen wollen, beginnen wir 2 Stunden vor Vorstellungsbeginn mit dem Verkauf von 84 unserer äußerst günstigen Stehplätze, mit denen Sie die besuchen können Galerie im 3. Stock. Tickets können an der Kasse des Opernhauses und über unsere Online-Schnittstelle erworben werden. Wir machen Sie darauf aufmerksam, dass die Bühne von den Stehplätzen und den Seitensitzen nur eingeschränkt einsehbar ist, gleichzeitig aber auch die Nachführung durch die Fernsehübertragung vor Ort unterstützt wird.

 

Das Gebäude der Ungarischen Staatsoper (ungarisch: Operaház) ist eines der prachtvollsten Beispiele der Neorenaissance-Architektur im Stadtteil Pest der ungarischen Hauptstadt Budapest. Zu finden ist es im VI. Bezirk (Terézváros) an der Andrássy út 22.

Das Opernhaus wurde zwischen 1875 und 1884 errichtet und von der Stadt Budapest sowie Kaiser Franz Joseph finanziert. Das Ungarische Königliche Opernhaus, wie es damals hieß, wurde am 27. September 1884 feierlich eröffnet. Das Gebäude ist überaus reich geschmückt mit barocken Elementen, mit zahlreichen Ornamenten, Gemälden und Skulpturen. Besonders erwähnenswert sind die Wandgemälde in Treppenaufgängen und dem Zuschauerraum der Oper, welche von Bertalan Székely, Mór Than und Károly Lotz angefertigt wurden. Die Budapester Oper gilt als eines der Meisterwerke von Miklós Yblund als eines der schönsten Opernhäuser der Welt.

Vor dem Gebäude findet man jeweils eine Statue von Ferenc Erkel, dem Komponisten der ungarischen Nationalhymne, und von Franz Liszt, beide geschaffen von Alajos Stróbl.

Ferenc Erkel war der erste Direktor der Oper, aber auch der bedeutende österreichische Komponist Gustav Mahler hielt hier von 1888 bis 1891 das Direktorenamt inne. Selbst Puccini hat zweimal persönlich die Premieren seiner Opern hier inszeniert.

 

Viele wichtige Künstler waren da Gäste, inklusiv der Komponist Gustav Mahler, der an Direktor der Budapester Staatsoper von 1887 bis 1891 war. Er hat zum internationalen Ansehen dieser Institution beigetragen. Wagners Opern wurden aufgeführt, sowie Magcagnis Cavalleria Rusticana. Die ungarische Staatsoper erhielt immer einen professionellen Standard, viele internationale Persönlichkeiten wie: Renée Fleming, Cecilia Bartoli, Monserrat Caballé, Placido Domingo, Luciano Pavarotti, José Cura, Thomas Hampson and Juan Diego Flórez wurden eingeladen auf der Bühne aufzutreten. Die ungarische Besetzung inkludierte unter anderem hervorragende und berühmte Künstler wie: Éva Marton, Ilona Tokody, Andrea Rost, Dénes Gulyás, Attila Fekete and Gábor Bretz.

Zu den bedeutenden Dirigenten der Staatsoper gehören Otto Klemperer, Sergio Failoni und Lamberto Gardelli. Zweite Spielstätte der Ungarischen Staatsoper ist das Erkel Theater.

 

Attila Nagy
© Berecz Valter
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